Behauptung, Vorurteil:

 

„Der Brexit schadet allen!"

 

 

Gegendarstellung:

Es ist schon atemberaubend, mit welcher Inbrunst und Selbstsicherheit gestandene Politiker und Journalisten behaupten, der Brexit schade ausnahmslos allen (sowohl in Großbritannien als auch in der Rest-EU). Warum sind diese „Eliten" so überzeugt davon, dass nur der exzessive Ex- und Import zu Wohlstand führt? Gibt es kein Vertrauen mehr in die Leistungsfähigkeit der eigenen Volkswirtschaft? Meint man tatsächlich, ein Staat von der Größe Großbritanniens wäre unfähig, seine TV-Geräte, Haushaltswaren, Autos, Küchengeräte, Büromaschinen, Handys, Textilien und Schuhe selbst herzustellen? Meint man, die Ausbeutung der Arbeitssklaven in den Billiglohnländern sei unabdingbar?
Wie kommt man auf die Idee, auf eine hohe Exportquote, dem zollfreien Zugang
zum EU-Binnenmarkt und damit automatisch auch auf weltweit 33 weitere verbindliche Freihandelsabkommen angewiesen zu sein? 80-90 % des Außenhandels erweisen sich nicht nur als überflüssig, sondern auch als schädlich! Bei einem weltweit angeglichenem Lohnniveau würde der Welthandel ganz von allein auf 10 bis 20 % seines heutigen Niveaus schrumpfen!

Ob der Brexit erfolgreich verläuft, hat die britische Regierung jetzt selbst in der Hand. Nutzt sie die Chance, das Land vom innereuropäischen und globalen Lohndumping abzukoppeln? Wird sie eine Re-Industriealisierung einleiten, indem sie dem globalen Vernichtungswettbewerb über behutsam ansteigende Zölle eine Absage erteilt? Weitermachen wie bisher, alte EU-Handelsabkommen durch neue Sondervereinbarungen zu ersetzen, wäre der absolut falsche Weg. Das würde in der Tat wenig bringen, die aufgestauten Probleme nicht lösen.
Katastrophal wäre, wenn sich jetzt die Handlanger des Großkapitals durchsetzen und
dem U.K. eine neoliberale Politik aufzwingen (Senkung der Kapitalertragssteuern, Sozialabbau usw.). Mit einer neoliberalen Politik könnte die Kapitallobby nicht nur ihre Urinstinkte ausleben, sie würde damit auch einen Erfolg des Brexit vereiteln, den Zorn und die Enttäuschung der Briten so richtig anstacheln, die vermeintliche Nützlichkeit der EU und des Zollfreihandels vortäuschen und die wachsende EU-Kritik in ganz Europa im Keim ersticken. Hoffen wir also, dass sich die Kapitallobby diesmal nicht durchsetzt!

 

Man kann den Brexit auch verdummen (unabsichtlich oder absichtlich)! Indem man notwendige Anpassungs-Reformen torpediert und ungeniert am zollfreien Dumpingwettbewerb festhält. Nichts wäre für die mächtige EU-Pfründe-Lobby schöner als ein vermeintliches Scheitern des Brexits.

 

 


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Nein

 

 


Impressum
© Manfred Julius Müller, Flensburg, im April 2021

 


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Anmerkung: Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.

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Schon immer hieß es: "Die EU funktioniert, solange Deutschland zahlt!". Würde die EU richtig erklärt und verstanden, hätte man sie längst abgewickelt. Dann wären nur noch deren Funktionäre für den Erhalt dieses widernatürlichen Pfründemonstrums.