Behauptung, Parole:

 

"Fridays for Future!"

 

 

Kommentar:

Setzt man sich wirklich für die Zukunft ein, wenn die Hauptursachen des Klimawandels aus ideologischen Gründen verschwiegen werden? Was nützen spektakuläre Aufmärsche und Protestaktionen, wenn, anstatt die wirklich relevanten Übel zu benennen, nur pauschale Anklagen in den Raum gestellt werden? Umweltschützer die es ehrlich meinen müssten meines Erachtens folgende Punkte in den Vordergrund rücken:

1. Die Bevölkerungsexplosion ist der größte Klimakiller! Seit 1950 hat sich die Weltbevölkerung verdreifacht. Heute gibt es 7,8 Milliarden Erdbewohner, 1950 waren es noch ca. 2,6 Milliarden. Glauben verantwortungsbewusste Umweltschützer wirklich, das Bevölkerungswachstum habe keinen großen Einfluss auf die Natur und das Weltklima? Eine solch ignorante Naivität kaufe ich denen nicht ab.

2. Der weitgehend zollfreie Welthandel befeuert den umweltschädlichen Warentourismus. Das Volumen des Warenaustausches hat sich in nur wenigen Jahrzehnten verachtfacht. Auch weil die Exporte und Transporte über staatliche Beihilfen subventioniert werden. Lange, überflüssige Lieferketten sind alles andere als klimaschonend. Wo bleibt da der berechtigte Aufschrei der Umweltschützer?

3. Das globale Unterbietungssystem (der Zollfreihandel) forciert das Lohn-, Sozial- und Ökodumping. Produktionen werden ausgelagert in Staaten, wo Umwelt- und Arbeitsschutzauflagen keinen sonderlichen Stellenwert genießen oder über korrupte Staatsdiener umgangen werden können. Eine Renaissance der Zollgrenzen könnte diesen Trend umkehren und wieder kontrollierbare Umweltstandards schaffen.

4. Völkerwanderungen lagern Probleme nur aus, lösen sie aber nicht. Wenn Menschen in Kulturen mit hohen Geburtenraten meinen, sie könnten ihre erwachsenen Kinder in reiche Sozialstaaten abschieben (damit sie die in der alten Heimat verbliebenen Familien unterstützen), wird sich in den Entwicklungsländern wenig ändern. Weil sich dann kein echter Druck zu einem verantwortungsbewussten Verhalten aufbaut, überkommene Traditionen weiter gepflegt werden können und auch die Machtelite am einträglichen Prinzip der Vetternwirtschaft und Korruption festhalten kann.

5. Das Bevölkerungswachstum in Deutschland untergräbt die Vorbildfunktion! Hätte es die anhaltend hohe Zuwanderung seit den 1960ern nicht gegeben, würden in Deutschland heute nur etwa 54 statt 84 Millionen Menschen leben. Dann gäbe es hierzulande also wesentlich mehr gesunde Wälder und Naturflächen, dafür erheblich weniger Straßen und bebaute Flächen. Deutschland wäre ein ökologisches Vorbild für die ganze Welt und auch die Lebensqualität wäre besser (weniger Verkehr, Straßenlärm, mehr Grün und Parks in den Großstädten, eine lichtere Bebauung, bessere Luft usw.). Wir werfen Brasilien und anderen Staaten vor, dass sie ihre Regenwälder roden, machen aber im Prinzip das Gleiche.

6. Das globale Unterbietungssystem heizt den Konsumrausch an. Die Welt braucht faire Wettbewerbsbedingungen. Und die kann es nur in einem intakten Binnenmarkt geben, der abgeschirmt ist von ausländischen Dumpingexzessen. Fehlen notwendige Schutzzölle, purzeln die Preise, die wiederum zum Kaufrausch verleiten. Der Konsum von Klamotten zum Beispiel hat sich innerhalb von wenigen Jahrzehnten verzehnfacht! Weil Fast Fashion heute so verführerisch günstig ist. Würde wie früher in einem intakten Binnenmarkt unter gleichen Bedingungen produziert, gäbe es keine minderwertige Billigware und das Konsumverhalten wäre ein ganz anderes.

7. Das Pendlerunwesen belastet den Straßenverkehr. Früher lagen Wohnung und Arbeitsstätte meist dicht beieinander. Heute gibt es sogar einen regen grenzüberschreitenden Berufsverkehr. Arbeitskräfte werden hin und hergekarrt allein aufgrund fehlender Zölle bei unterschiedlichsten Lohnniveaus und Rechtsvorschriften in den Anrainerstaaten. Und wegen hoher Subventionierung der Mobilität (allein 9000,- Euro staatliche Zuschüsse bei E-Autos). Warum besinnt man sich nicht auf die positiven Erfahrungen der Vergangenheit? Warum ist heute nicht möglich, was sich bereits in alten Zeiten bewährt hat.

8. Hat die Auflösung der Preisbindung Positives bewirkt? Bis 1971 galt in Deutschland eine allgemeine Preisbindung (wie heute noch im Buchhandel). Zwar führte die Aufhebung der Preisbindung zunächst zu einem Preisverfall, am Ende kann der Handel aber doch nur überleben (vor allem in den Innenstädten) wenn er auch Gewinne einfährt. Der heute übliche Unterbietungswettbewerb befeuert eine umweltschädigende, kostspielige Werbeflut, die die Einsparung des Dumpingsystems mehr als zunichte macht (wie Untersuchungen in den USA gezeigt haben). Mehr noch: Die ewigen Sonderangebote verführen die Verbraucher zur zeitraubenden Schnäppchenjagd, stundenlang werden Prospekte studiert um dann per Pkw in diversen Supermärkten die Sonderangebote einzuheimsen. Dabei werden Verbraucher verführt, wegen der günstigen Gelegenheit oft mehr einzukaufen als nötig. So gedeiht die Wegwerfgesellschaft. Wollen wir ewig daran festhalten, uns niemals umbesinnen?

Wer A sagt muss auch B sagen. Wer sich für den Natur- und Umweltschutz einsetzen will, darf nicht aus ideologischen Gründen kneifen und die wichtigsten Punkte unter den Tisch kehren.

 

 

 


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