Behauptung, Vorurteil:
"Die
deutsche Wehrmacht hat die Sowjetunion
überfallen!"
Gegendarstellung:
Wenn unser Bundespräsident Steinmeier in Ansprachen derartige Anschuldigungen raushaut, halte ich sie (so leid es mir tut) für böse und rassistisch. Zwar scheinen sie (oberflächlich betrachtet) korrekt zu sein, doch im Kern vermitteln sie ein falsches Bild. Aufrichtig wäre meines Erachtens zu sagen, "Hitler zwang seine Wehrmacht dazu, die Sowjetunion zu überfallen!". Daraus ergäbe sich eine ganz andere Interpretation. Fakt ist doch, dass die wenigsten Deutschen von Hitlers Plan begeistert waren. Sie empfanden ihn vielmehr als absolute Katastrophe, als nationalen Selbstmord. Denn fast jedem Untertanen war klar: Ein Zweifrontenkrieg war absolut nicht zu gewinnen! Jeder Soldat, der an die Ostfront beordert wurde, hatte den Tod vor Augen und wusste, dass unmenschliche Strapazen vor ihm lagen. Und seine Familienangehörigen wussten dies schließlich auch, bangten mit ihm und hofften täglich auf ein Lebenszeichen.
Auch manch andere Aussagen in diesem Kontext halte ich für unfair und ehrabschneidend. Dass der "deutsche" Feldzug von den ersten Tagen an getrieben war von Hass, Antisemitismus, Antibolschewismus und Rassismus" ist zwar (oberflächlich betrachtet) ebenfalls richtig. Aber die Anklage unterschlägt, dass diese Sichtweise von höchster Stelle angeordnet wurde und absolut nicht dem natürlichen Volksempfinden entsprach. Hitler mit seiner perfiden Propagandamaschinerie verlangte von seinen Soldaten eine totale Gehorsamkeit. Wer sich widersetzte wurde liquidiert, einem Strafbatallion oder Himmelfahrtskommando zugeteilt. Deshalb sind Sätze wie "Dieser Krieg war anders, er war eine deutsche Barbarei, es waren Menschen, die ihn erdacht und vollstreckt haben, es waren Deutsche!" irreführend und unangebracht.
Meine Gegendarstellung richtet sich nicht explizit gegen den Bundespräsidenten. Ich möchte ganz allgemein zu mehr Sensibilität und Nachdenklichkeit aufrufen. Ich bilde mir nicht ein, mit meiner Einschätzung unbedingt richtig zu liegen. Mein Ziel ist vielmehr, dass jeder Bundesbürger sich halt sein eigenes Urteil bildet und nicht an den Lippen des einen oder anderen klebt.
An dieser Stelle
möchte ich der Ordnung halber noch auf Folgendes hinweisen:
Nicht nur Deutsche mussten am Überfall auf die Sowjetunion
teilnehmen, sondern auch 600.000 Soldaten der
Verbündeten. Und wer aus der Geschichte lernen will, sollte
die Schuld nicht immer zuvorderst beim niederen Volk suchen, sondern
bei den damaligen Machthabern. Und dabei auch das vorausgehende
Versagen demokratischer Parteien und Regierungen
berücksichtigen. Ein falsches Feindbild, eine
ungerechtfertigte Schuldzuweisung führt auf die falsche Spur,
macht also blind den wahren Gefahren gegenüber. Vielen
Menschen fällt anscheinend das Eingeständnis schwer, dass
letztlich nur wenige Personen für die Entfesselung des II.
Weltkrieges verantwortlich waren. Die kollektive Abwälzung
der Schuld auf ein ganzes Volk entbindet offenbar vor der sich
aufdrängenden Frage der Verhältnismäßigkeit:
Rechtfertigt die Ausschaltung eines einzigen Verrückten, 50
Millionen Menschenleben zu opfern? Gab es keine anderen Optionen
(Diplomatie, Handelssanktionen, Embargos, Gegenpropaganda usw.)?
Wenn es immer wieder heißt, "die Würde eines Menschen sei
unantastbar" so frage ich mich, wieso dieser Grundsatz nicht für
Biodeutsche gilt. Warum müssen diese Geächteten immer
mit dem Kainsmal herumlaufen, sich ständig schämen und um
Vergebung bitten? Wo sie doch absolut nichts verbrochen haben?
Und ihre zumeist unschuldigen Vorfahren bereits so viel Leid ertragen
mussten? Wurde übrigens bei all den Zeremonien jemals der
deutschen Opfer gedacht?
Impressum
© Manfred Julius Müller, Flensburg im Juni 2021
Anmerkung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.
Bücher
von Manfred J. Müller
Die
geballte Kompetenz aus Politik und Wirtschaft hat Deutschland in die
totale Ex- und Importabhängigkeit mit langen Lieferketten
geführt. Seit 1980 sinken nun die Reallöhne und Renten!
Globalisierung und EU hingen 10 Jahre am Tropf einer die Sparer
enteignenden 0-Zins-Politik.
Hat
sich also die Establishment-Politik der Vergangenheit
bewährt?
Darf es keine fundamentale Kritik an der Politik des Establishments
und seiner staatlichen Medienpropaganda
geben?