Behauptung, Panikmache:
"Alarm! Alarm! In England fehlen Billiglöhner und Lkw-Fahrer!"
Gegendarstellung:
Es ist bezeichnend, mit welch unverhohlener Schadenfreude in deutschen Medien der momentane Engpass an ausländischen Billiglöhnern und Lkw-Fahrern in GB vermarktet wird. Was mit dieser Dramatisierung bezweckt wird, liegt auf der Hand: Der EU-Austritt der Briten soll als Riesenfehler gebrandmarkt werden. So nach dem Motto: "Seht her, was dabei herauskommt wenn man meint, ohne Europäische Union auskommen zu können!".
Dabei erweist sich im Nachhinein nicht der EU-Austritt der Briten als Debakel, das Unheil begann vielmehr 1973 mit deren Beitritt zur inhomogenen Schicksalsgemeinschaft. Durch die sich allmählich aufbauende Abhängigkeit von ausländischen Billiglöhnern, Zulieferern und Fertigprodukten erwuchs erst der Teufelskreis, aus dem man sich nunmehr endlich befreien kann. Derzeit müssen halt die Folgen des ideologischen Irrweges ausgebügelt werden. Großbritannien muss seine neue Handlungsfreiheit nutzen, die durch das europäische Dumpingsystem zerstörte Marktwirtschaft wiederzubeleben. Und das braucht eben etwas Zeit. Ohne ausländischen Konkurrenz- und Preisdruck können nun endlich brach liegende Branchen auferstehen und sogar faire Löhne gezahlt werden. Großbritannien mit seinen 65 Millionen Einwohnern ist durchaus in der Lage, sich weitestgehend selbst zu versorgen (dass konnte sogar die durch die Planwirtschaft gebeutelte DDR mit ihren 17 Millionen Einwohnern).
Kein größerer Staat braucht wirklich Fachkräfte aus dem Ausland. Schon aus moralischen Gründen hat eine Gesellschaft nur auf das Anspruch, was sie auch selbst hervorbringen kann (zu leisten imstande ist). Man bedenke: Vor vierzig Jahren waren auch in Großbritannien die Reallöhne höher als heute. Mit den Uraltmaschinen von damals und einem Bruchteil des heute notwendigen umweltschädlichen Transportaufkommens konnte man mehr Güter herstellen und verteilen als heute. Weil der mörderische inneneuropäische und globale Unterbietungswettbewerb noch in den Kinderschuhen steckte.
Ich bin mir sicher: Nach einer kurzfristigen Phase der Umstellung und Neuorientierung wird Großbritannien zu seiner alten Stärke zurückfinden - als leuchtendes Beispiel für wirtschaftliche Unabhängigkeit.
"Viele Eiferer und EU-Träumer werden erst Ruhe geben, wenn das Lügengebäude aus EU und Euro krachend zerbirst."
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© Manfred Julius Müller, Flensburg, im Oktober
2021
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