Globalisierung:
Der endlose Streit um die Definition

Gibt es für das Phänomen Globalisierung eine korrekte Wortbestimmung?

Die Globalisierung hat so ihre Tücken - und die beginnen bereits bei der Definition des Wortes. Deshalb zunächst einmal der Versuch einer Begriffserklärung:

Die ausführliche Definition:

"Die Welt ist ein Dorf" heißt es so schön - und das ist eigentlich genau das, was man mit dem Globalisierungsbegriff zum Ausdruck bringen möchte. Durch die revolutionären technologischen Entwicklungen der letzten zwei Jahrhunderte spielen große Entfernungen und lange Transportwege keine entscheidende Rolle mehr. Dies fördert die internationale Zusammenarbeit, führt aber leider auch zu einer Verschmelzung der Kulturen (was viele Menschen mit Argwohn betrachten).

Der Schwerpunkt der Globalisierung liegt jedoch im wirtschaftlichen Bereich. Die "internationale Arbeitsteilung" wird zum neuen Schlagwort. Die niedrigen Transportkosten und die Angleichung von Rechts- und Handelsregeln erlauben den Global Playern, die Herstellung ihrer Produkte (bzw. deren Einzelteile) weltweit auszuschreiben. Bei den heute herrschenden Lohn- und Steuerunterschieden von über 1000 % resultiert daraus ein mörderisches Lohn-, Sozial-, Öko-, Steuer- und Währungsdumping. Vor allem, weil im Rausch des Freihandelswahns auch die Zölle rigoros abgebaut wurden.
Man könnte und müsste die Zölle zur Wahrung der Chancengleichheit deutlich anheben, aber die mächtige Kapital- und Globalisierungslobby wusste dies noch immer zu verhindern.


Die kürzere Fassung:

Als "Globalisierung" bezeichnen wir die zunehmende Verflechtung der produktiven Wirtschaft und die politische und kulturelle Annäherung der Völker. Dank revolutionärer technischer Fortschritte schrumpfen weite Distanzen, die Welt wird zum Dorf. Dies fördert die internationale Zusammenarbeit und den Welthandel, beschert uns aber leider auch den globalen Verdrängungswettbewerb (Lohn-, Öko-, Steuerdumping).
Angemessene Importzölle könnten das Dumping-Erpressungssystem eindämmen und damit einen Entglobalisierungsprozess einleiten - die kapitalfreundlichen Strippenzieher in der Politik wussten dies aber bislang zu verhindern.


Oder noch kürzer:

Die Globalisierung steht vor allem für das durch den Zollabbau entfachte Lohn- und Steuerdumping und die daraus resultierende Verflechtung der Weltwirtschaft.
Begünstigt wurde diese Entwicklung durch technologische Umwälzungen beim Warentransport, dem Personenverkehr und der Kommunikation.

Es ist einleuchtend: Je kürzer die Erklärung, desto schwammiger und unpräziser fällt sie aus. Es ist kaum möglich, die vielen Facetten der Globalisierung in zwei oder drei Sätzen zusammenzufassen. Das wird noch deutlicher, wenn wir uns einige wichtige Punkte ihrer Einflussnahme herausgreifen.

 

Wann begann die Globalisierung?

Schon dieser erste Punkt ist strittig.
Führende Ökonomen datieren ihren eigentlichen Beginn auf das Jahr 1980, weil sich etwa ab diesem Zeitpunkt die Freihandelsideologie lawinenartig ausbreitete. International vereinbarte man, Zölle und Handelsbeschränkungen zu ächten und abzubauen.

Als Erfinder der Wortschöpfung "Globalisierung" wird oft Levitt genannt, der in einem Vortrag 1946 zum ersten Mal in einer Rede diesen Ausdruck verwendet haben soll. Aber wie unbedeutend und irrelevant diese Namensgebung lange Zeit noch war belegt die Tatsache, dass selbst der Brockhaus-Verlag anno 1993 keine Veranlassung sah, das Wort "Globalisierung" in seine Lexika aufzunehmen.

Die Globalisierungslobby (vorwiegend Interessenvertreter der Konzerne und des Großkapitals) versucht derweil, den eigentlichen Beginn der Globalisierung flexibel zu gestalten. Denn dadurch bleibt ihr für die Interpretation ein großer Freiraum.
So wird zum Beispiel gerne (je nach Bedarf) behauptet, die Globalisierung hätte bereits im 19. Jahrhundert oder gar zu Christi Geburt eingesetzt. Diese zeitliche Beliebigkeit erweist sich als äußerst praktisch, ermöglicht sie doch, einen nicht vorhandenen Erfolg vorzugaukeln.

Verglichen mit den Verhältnissen vor 200 oder gar 2000 Jahren hat sich unser Lebensstandard natürlich drastisch verbessert. Akzeptiert man dagegen 1980 als eigentlichen Beginn der Globalisierung, fällt die Gesamtbilanz miserabel aus (sie verläuft dann Deckungsgleich mit dem Niedergang der westlichen Welt). Seit 1980 sinken nämlich in den alten Industrienationen die realen Nettolöhne und Renten und es manifestierte sich eine (in weiten Teilen verschleierte) Massenarbeitslosigkeit.

Die willkürliche Vorverlegung der Globalisierung erlaubt es zudem, die Aufblähung des Welthandels als natürlichen Akt darzustellen. Der entscheidende Faktor (der Zollabbau) wird heruntergespielt.

 

Ohne Zollabbau hätte es die Globalisierung nicht gegeben!

Über eines sollte man sich im Klaren sein:
Hätte es nicht den rigorosen Zollabbau gegeben, würde heute niemand von einer Globalisierung sprechen. Das Wort wäre gar nicht existent bzw. so unbedeutend und unbekannt wie noch 1990. Denn die übliche Ausdehnung des Welthandels, verbunden mit steten technologischen Fortschritten, rechtfertigt keine neue Wortschöpfung (so sah es wohl nicht nur die Brockhaus-Redaktion).

Hätten wir noch funktionierende Zollgrenzen wie vor 50 Jahren, würde unsere Welt heute ganz anders aussehen.
Den absurden und umweltschädlichen Warentourismus würde es nicht geben!
Die meisten größeren Staaten könnten sich noch weitgehend selbst versorgen und hätten auf allen relevanten Gebieten noch eine eigene industrielle Basis.
Ich darf daran erinnern, dass selbst die kleine, unter dem planwirtschaftlichen System leidende DDR bis 1989 in der Lage war, sich weitgehend autark (aus eigener Kraft) zu versorgen.

Die Macht der großen Aktienkonzerne und der Spekulanten hätte bei einem Erhalt der Zollgrenzen längst nicht die heutigen Ausmaße erreicht. Damit einhergehend gäbe es auch kein globales Lohn-, Steuer- und Währungsdumping und keine undurchschaubar verflochtenen Finanzmärkte.

 

Weder im zweibändigen Brockhaus aus dem Jahre 1914 noch in den einschlägigen Lexika 80 Jahre später ist von einer "Globalisierung" die Rede.

Bereits vor 100 Jahren sorgten revolutionäre Erfindungen für eine deutliche Zunahme des Welthandels und der internationalen Verflechtungen.
Die unsicheren Segelschiffe aus Holz wurden schon Ende des 19. Jahrhunderts durch leistungsfähige, dampfbetriebene Stahlkolosse ersetzt. Telegrafen und Rundfunksender revolutionierten die Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten. Flugzeuge, Motorräder, Pkw und Lkw begannen ihren Siegeszug.

Den technologischen Fortschritt gab es also schon immer!
Das schwammige Kunstwort "Globalisierung" ermöglicht es aber, die fatalen Auswirkungen des Zollabbaus und des Freihandelswahns zu vertuschen und den exzessiven Welthandel und Kasinokapitalismus als unumkehrbaren Prozess und naturgegebene Entwicklung zu verkaufen.

 

Die Bedeutung der Globalisierung in den wichtigsten Bereichen:

Welchen Einfluss hat die Globalisierung auf die Wirtschaft?

Der Zollabbau als Grundpfeiler der Globalisierung ermöglichte namhaften Produzenten die Verlagerung ihrer Fabriken in Billiglohnländer. Fortan waren Staaten und Gewerkschaften weitgehend machtlos ("wenn ihr nicht spurt, lagern wir halt aus").

Weiteres Erpressungspotential ergab sich durch den schleichenden Rückzug aus der eigenverantwortlichen Produktion. Die Global Player vergeben ihre Aufträge mehr und mehr an Subunternehmer, die in einem internationalen Ausschreibungsverfahren die gesamte Konkurrenz unterbieten und häufig sogar komplexe Bauteile anliefern, die im Stammwerk nur noch zusammengefügt werden. (Das nennt sich dann trotzdem noch "Made in Germany".)

Mit ihrem Dumpingsystem tragen die Global Player auch keine echte Verantwortung mehr für inhumane Arbeitsbedingungen, Umweltfrevel usw.. Sie können sich hinter ihrer langen Zulieferkette verstecken und beteuern, ihre Vertragspartner müssten hinsichtlich Arbeitsbedingungen und Umweltschutz "strengste Auflagen" erfüllen.

 

Welchen Einfluss hat die Globalisierung auf das Bevölkerungswachstum?

1960 lebten weltweit ca. 3,5 Milliarden Menschen.
Diese Zahl hat sich bis heute mehr als verdoppelt - Tendenz weiter steigend. Hier wieder die Frage: Was wäre, wenn es den rigorosen Zollabbau nicht gegeben und der Welthandel nicht die heutigen Dimensionen angenommen hätte?

Ohne Zweifel hätte die Bevölkerungsexplosion sich nicht derart ausbreiten können. Denn die einzelnen Nationalstaaten könnten dann noch weitgehend selbstbestimmend die Richtlinien ihrer Politik festlegen und wären weit weniger zu Erfüllungsgehilfen des Kapitals degradiert.
Durch den globalen Steuerwettbewerb, die importierte Korruption und die Ausbeutung von Arbeitssklaven fehlt den Entwicklungsländern das dringend benötigte Geld für die Infrastruktur, die Schul- und Berufsausbildung und den Aufbau eines Sozial- und Rentensystems, welches auch die Familienplanung revolutionieren würde.

Die Global Player, also die eigentlichen "Erfinder" der Globalisierung, könnten das menschenunwürdige Ausbeutungssystem beenden, indem sie weltweit anständige Löhne bzw. ihren Subunternehmern angemessene Preise zahlen.
Sie tun es nicht, weil dann ihr schönes Profitmodell gefährdet wäre. Die Globalisierung (der Wegfall der Zölle) macht sie zu den Herren der Welt. Der Zollabbau ist für sie gleichbedeutend mit einem Ermächtigungsgesetz. Warum sollten sie das alles ohne Not aufs Spiel setzen?

 

Steht die Globalisierung für die Entnationalisierung der Staaten?

In zahlreichen Definitionen wird bedeutungsschwanger auf die Entnationalisierung der einzelnen Nationalstaaten verwiesen. Doch was soll diese hohle Phrase eigentlich aussagen? Wie wird dieser vermeintliche Trend festgestellt? Es kann doch nun wirklich nicht behauptet werden, das Selbstbewusstsein oder die Bedeutung Chinas oder Indiens hätten durch die Globalisierung gelitten. Das Gegenteil ist der Fall!

Beobachten lässt sich seit den 1980er Jahren lediglich eine Machtumkehr!
Die Bedeutung der Schwellenländer nimmt rapide zu, während die alten Industriestaaten in starke Abhängigkeiten geraten und sich nicht einmal mehr eigenständig versorgen können. Was die Aufsteiger an nationaler Stärke gewinnen, verlieren die anderen.

Wenn man von einer Entnationalisierung sprechen will, so findet diese hauptsächlich innerhalb der EU statt. Weil eben ständig Kompetenzen an Brüssel abgetreten werden, die ehemals souveränen EU-Staaten im ausufernden EU-Bürokratismus versinken und ihre Eigeninteressen kaum noch verteidigen können.

 

Was versteckt sich hinter der "internationalen Arbeitsteilung"?

Im Zusammenhang mit der Globalisierung wird ständig auf die "internationale Arbeitsteilung" verwiesen, obwohl diese anheimelnde Phrase im höchsten Grade irreführend ist.
Denn Teilung bedeutet ja eigentlich etwas Positives, beschreibt einen solidarischen Akt. Man dürfte von einer "internationalen Arbeitsteilung" reden, wenn tatsächlich die vorhandene Arbeit (bzw. Produktion) gerecht unter den Staaten aufgeteilt wird.
Wenn also überall auf der Welt die gleichen Löhne und Steuern gezahlt würden!

Doch das ist genau das, was die mächtige Globalisierungslobby nicht anstrebt, was sie um jeden Preis zu verhindern sucht. Hinter dem Begriff der "internationalen Arbeitsteilung" versteckt sich also in Wahrheit ein erbarmungsloser, globaler Standortwettbewerb.

 

Das Zusammenwachsen der Kulturen

In den meisten Globalisierungsdefinitionen wird nebulös das Zusammenwachsen der Kulturen als positive Errungenschaft hervorgehoben. Doch was genau ist damit eigentlich gemeint?

Zu beobachten ist, dass der westliche Lebensstil über die Produkte und die Werbung der dominanten Global Player sich weltweit wie ein Virus ausbreitet. Das egoistische Profitstreben wird zur neuen Religion erhoben, die Anhäufung von angesagten Statussymbolen sehen viele Menschen bereits als oberstes Lebensziel.
Ich kann verstehen, wenn andere Kulturen diesen gesellschaftlichen Wertewandel fürchten und ablehnen.

 

Wirtschaft und Finanzmärkte geraten außer Kontrolle

Was merkwürdigerweise nicht einmal in ausführlichen Globalisierungs-Erklärungsversuchen Erwähnung findet ist der Umstand, dass Wirtschaft und Finanzmärkte außer Kontrolle geraten sind!
Weder die Verantwortlichen der einzelnen Nationalstaaten noch die vielbeschworene Weltgemeinschaft wissen im Zeitalter der künstlich entfachten Globalisierung die komplexen wirtschaftlichen Zusammenhänge zu deuten. Noch weniger können sie erahnen, was so alles im Verborgenem abläuft.

Durch den Zollabbau haben die Staaten weitgehend den Einfluss auf das Wirtschafts- und Finanzgebaren im eigenen Lande verloren.
Im Grunde tappen unsere Regierungen bei ihren Entscheidungen heute weitgehend im Dunkeln. Es lässt sich wegen der Globalisierung kaum noch vorhersagen, wie sich neue Gesetze oder wirtschaftliche Abkommen langfristig auswirken.

Beweise für das Unverständnis gibt's genug.
Seit 25 Jahren kommt zum Beispiel Exportmeister Japan aus seiner Depressionsphase nicht heraus, sein Staatsdefizit hat sich auf über 200 Prozent des BSP aufgeschaukelt (es liegt also prozentual noch höher als in Griechenland).
Auch die USA quälen sich von einer Krise zur anderen. Seit 35 Jahren sinken dort die realen Nettolöhne - trotz phantastischer Voraussetzungen (reiche Rohstoffvorkommen, gesunde Altersstrukturen, Hegemonie des Dollars und der Landessprache).
Europa steht allerdings noch schlechter da!
Der Euro entwickelt sich zur tickenden Zeitbombe, in den südlichen EU-Staaten kämpft man seit nunmehr acht Jahren ums Überleben.

Angesichts dieser schauderhaften Verhältnisse muss man doch folgendes eingestehen:
Entweder sind Wirtschaft und Finanzmärkte aufgrund der Globalisierung (des Zollabbaus) außer Kontrolle geraten oder aber die westlichen Regierungen und ihre ökonomischen Berater sind unfähig.

 

Freihandelszonen sollen die Globalisierung retten!

Im Zuge der Globalisierung verstrickt sich die Welt immer mehr in einengende internationale Abkommen. Der Freihandelswahn untergräbt Stück für Stück den nationalen Handlungsspielraum und die eigenstaatliche Souveränität. Der Bevölkerung werden die neuen Freihandelszonen als wirtschaftsfördernd, wohlstandssteigernd und arbeitsplatzschaffend verkauft.
Doch bisher haben sich die freundlichen Prognosen nie bewahrheitet. Im Gegenteil: Seit 1980 befindet sich die westliche Welt im schleichenden Niedergang (sinkende Kaufkraft, eine sich verfestigende Massenarbeitslosigkeit).

 

Die Globalisierung als ständige Ausrede!

Was auch immer heute in der Welt schiefläuft - man beruft sich bequem auf die "unabwendbare" Globalisierung. Ohne Globalisierung hätte es die vielen Hungersnöte, Kriege und Konflikte in den arabischen Staaten, in Afrika und Südamerika nicht gegeben - das ist wohl wahr.
Unwahr aber ist, dass man an diesem Elend nichts ändern kann!
Die Globalisierung ist eben alles andere als ein unabänderliches, natürliches Phänomen. Deshalb ist die Definition des Wortes auch von so großer Bedeutung.
Erst wenn man eingesteht, dass der massive Zollabbau das wesentliche Merkmal und der entscheidende Faktor der Globalisierung ist, wird klar, wie einfach eine Abkehr, also eine Entglobalisierung durchzusetzen wäre.

Das unselige Zeitalter der künstlich herbeigeführten Globalisierung ließe sich ganz einfach durch eine Renaissance der Zölle beenden.
Mit einer solch einfach durchzuführenden Maßnahme könnte ein Staat ganz fix aus dem perfiden System des Lohn-, Steuer- und Währungsdumpings wieder aussteigen. Der Welthandel und die internationale Verflechtung würden auf ein gesundes (natürliches) Maß reduziert.

Wirtschaftlich unterentwickelte Staaten hätten dann eine faire Chance, eine eigenständige, prosperierende Industrie aufzubauen. Weil hohe Einfuhrzölle die übermächtige Konkurrenz der Global Player und den damit einhergehenden Kasinokapitalismus eindämmen würden. Damit würden auch die Flüchtlingsströme versiegen und sich Völkerwanderungen erübrigen.

 

"Aber Herr Müller, was wollen Sie eigentlich, uns geht es doch bestens!"

Die Schönredner des Zollfreihandels bemühen immer wieder das gleiche abgelutschte Argument. Sie verweisen auf unseren Wohlstand, den sie unseren Exporterfolgen und der Globalisierung zuweisen.

1. Sicher es stimmt, uns geht es heute allgemein weit besser als vor 50, 100 oder 150 Jahren. Aber was begründet diesen beeindruckenden Wohlstandszuwachs?
Ganz einfach:
Es ist der technische Fortschritt! Dank modernster Produktionstechniken schafft heute ein einziger Erwerbstätiger das, wozu vor 100 Jahren noch acht oder zehn Leute benötigt wurden.
Die Globalisierung und der Export haben mit diesem segensreichen Phänomen wenig bis nichts zu schaffen. Eher im Gegenteil - denn sie zwingen unser Land in eine gefährliche Exportabhängigkeit, die unseren politischen Handlungsspielraum einengt und unsere Wirtschaft den Turbulenzen der Weltkonjunktur ausliefert.

2. Auch der ständige Vergleich mit anderen Staaten (denen es schlechter geht als uns) bringt uns nicht weiter.
Denn der Wohlstand eines Landes ist hauptsächlich von innenpolitischen Faktoren abhängig. Schlechte Steuergesetze, eine ausufernde Bürokratie, eine falsche Subventionspolitik, mangelhafte Rechtsstaatlichkeit und ein Übermaß an Korruption schaden jeder Volkswirtschaft. Ebenso spielen die geografische Lage, die klimatischen Bedingungen, das Bildungswesen, die Infrastruktur, die historisch gewachsene wirtschaftliche Stärke und die Leistungsbereitschaft in der Bevölkerung eine gewichtige Rolle.

3. Fest steht, dass es in Deutschland (und in nahezu allen anderen westlichen Industriestaaten) seit 1980 wirtschaftlich und wohlstandsmäßig bergab geht.
Und das ist eine ganz traurige Bilanz angesichts einer technisch bedingten Produktivitätssteigerung von über 100 %!

Der Segen des produktiven Fortschritts ist also durch die Globalisierung (den Freihandelswahn) mehr als verpufft.
Dann noch zu argumentieren, uns gehe es doch prima, scheint mir mehr als dumm und unverfroren. Vor allem, weil diese Behauptung die vielen Loser unserer Gesellschaft (die heute keine Arbeit finden oder in ihrem Beruf wesentlich weniger verdienen als vor 35 Jahren) auf zynische Weise verhöhnt.

Davon abgesehen: Die momentan gute Scheinkonjunktur resultiert aus vier extremen Sondereinflüssen!
Nämlich der Billiggeldschwemme (die die Sparer schleichend enteignet und das private Rentensystem ruiniert), dem Aufkauf von Staatsanleihen durch die Notenbanken (was wiederum die Privatbanken und das globale Bankensystem in arge Schwulitäten bringt), dem Preisverfall an den Rohstoffmärkten und dem Währungsdumping (das den Exportmotor anheizt).
Die vermeintlich gute Wetterlage wurde also erkauft über unseriöse, abenteuerliche Kunstgriffe, die jederzeit zu einem globalen Kollaps führen können.

 

Die Transportkosten haben sich minimiert!

Das obige Gemälde erinnert daran, wie sehr doch der Welthandel allein schon durch den Preisverfall bei den Transportkosten gepuscht wurde. Der technologische Fortschritt im Verkehrswesen hätte bereits den Welthandel auf ganz natürliche Weise vervielfacht. Ihn darüberhinaus noch durch einen rigorosen Zollabbau weiter anzuheizen erweist sich nicht nur als unnötig, sondern als hochgradig töricht und menschenverachtend.

Denn er verwandelt die Welt in ein Tollhaus, in dem die einzelnen Nationalstaaten hilflos zusehen müssen, wie das Großkapital ein Land gegen das andere ausspielt und Stundenlöhne von 30 Cent und 30 Euro ungehemmt aufeinanderprallen.
Der Zollabbau stellt somit die wahre Ursache für die Globalisierung. Alles Gesäusel und hochtrabende Geschwafel drumherum dient nur der Ablenkung und Vernebelung - sprich der Volksverdummung.

 

Würden auf der ganzen Welt einheitliche Tariflöhne, Öko- und Sozialstandards gelten, wäre die Globalisierung mausetot!

Dies beweist: Die Globalisierung lebt nur vom globalen Dumpingwettbewerb - also der Ausbeutung der Menschheit und der Erpressung der Staaten. Zölle würden diesen Wahnsinn rasch beenden (Kapitalistisches Ermächtigungsgesetz).

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